Auf die mangelnde universitäre Repräsentanz der Pneumologie in Deutschland wies Herr Prof. Dr. med. Claus Vogelmeier von der Philipps-Universität Marburg, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) anlässlich der 100-jährigen Jubiläumsfeier der DGP am 6.10. im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin hin: „Als Folge der Fokussierung auf die Tuberkulose in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und der damit verbundenen räumlichen Trennung von Großkliniken und universitären Einrichtungen ist die Repräsentanz unseres Faches an den Universitätskliniken noch nicht ausreichend. Aktuell gibt es an den 32 Deutschen Universitätskliniken 10 selbstständige Professuren für Pneumologische Abteilungen/Kliniken und 8 eingeordnete Professuren. Damit liegen wir ganz deutlich unter dem europäischen Schnitt. Demgegenüber ist es in vielen Ländern Standard, dass jede Universitätsklinik eine Pneumologische Abteilung hat.“
Auch erfreuliche EntwicklungenErfreulich sei aber anzumerken, dass sich in der pneumologischen Forschungslandschaft in den letzten Jahren auch positive Entwicklungen ergeben haben. „So wurde in München das Comprehensive Pulmonary Center (CPC) gegründet, das mit Lehrstühlen für experimentelle und klinische Pneumologie ausgestattet ist bzw. sein wird“, berichtete Prof. Vogelmeier. „Weiter wird gerade an der Universität Kiel ein Stiftungslehrstuhl für Pneumologie eingerichtet. Darüber hinaus hat sich die Forschungslandschaft der Pneumologie durch Initiativen des BMBF verbessert. Begonnen hat die Entwicklung mit CAPNETZ, einem vom BMBF finanzierten Kompetenznetzwerk, das die ambulante Pneumonie zum Gegenstand hat. Dieses Projekt ist als sehr erfolgreich einzustufen. Vor diesem Hintergrund wurde ebenfalls vom BMBF vor kurzem auch das ASCONET genehmigt, ein deutsches Kompetenznetz für Asthma und COPD? (siehe www.lungenaerzte-im-netz.de/lin/linaktuell/show.php3. Schließlich läuft gerade aktuell die Ausschreibung für das Deutsche Zentrum für Lungenforschung, das zum Ziel haben wird, die innovativen und erfolgreichen pneumologischen Forschungseinrichtungen in Deutschland intensiv zu vernetzen und mit einer Ausstattung zu versehen, die angesichts einer zunehmenden Globalisierung der Forschung internationale Wettbewerbsfähigkeit ermöglicht. Die genannten Initiativen sollten dazu beitragen, dass die deutsche Pneumologie in Zukunft nicht nur in klinischer, sondern auch in wissenschaftlicher Hinsicht im Vergleich mit den anderen Disziplinen den Platz einnehmen kann, der ihr zukommt.“