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Alveolitis, exogen allergische

Untersuchung

Verdacht auf eine EEA ergibt sich meistens aus der Anamnese, z.B. wenn eine deutliche Besserung der Beschwerden außerhalb des Arbeitsplatzes – z.B. im Urlaub oder während eines Krankenhausaufenthalts - eintritt. Neben der Befragung des Patienten nach möglichen Allergenen, denen er beruflich oder auch privat ausgesetzt ist, lässt sich beim akuten Verlauf der EAA beim Abhören der Lunge auch ein Knisterrasseln (basal betontes Knistern) feststellen.

Zum Nachweis der Immunreaktionen kann eine Bronchoskopie mit Ausspülung der unteren Atemwege (bronchoalveoläre Lavage) durchgeführt werden. In der Spülflüssigkeit lässt sich dann ein auffälliges Verhältnis bestimmter Immunzellen (Verhältnis zwischen T-Helfer- und T-Suppressorzellen) feststellen: Der sog. CD4/CD8-Quotient ist bei EEA vermindert (bei Sarkoidose hingegen erhöht). Innerhalb der ersten 48 Stunden ist außerdem zunächst eine Vermehrung der neutrophilen Granulozyten, später der Lymphozyten typisch.

Mit Hilfe eines Provokationstestes (kontrolliertes Einatmen der verdächtigen Partikel) kann man in unklaren Fällen die verantwortlichen Allergene näher bestimmen. Das ist aber nur sehr selten erforderlich, da die Erkrankung meistens durch Blutteste (Nachweis spezifischer Antikörper gegen das angeschuldigte Allergen) festgestellt werden kann. Ein solcher Nachweis präzipitierender Antikörper durch Laboruntersuchungen (ELISA und IFT) ist ein wichtiger Hinweis für das Vorliegen einer EAA.

Während der Befund im Röntgen bei akuten EEA-Verläufen eher unspezifisch ist, kann ein hochauflösendes CT (HR-CT) genauere Aussagen liefern. Ein chronischer EEA-Verlauf und die damit einhergehenden, durch die Fibrose bedingten Veränderungen der Lunge lassen sich grundsätzlich durch bildgebende Verfahren sichtbar machen.

Die wichtigste Differentialdiagnose ist die Unterscheidung von EAA und Asthma bronchiale: Patienten mit einer Alveolitis haben keine betroffenen Familienangehörigen, es sei denn, diese sind ebenfalls exponiert. Asthmatiker haben hingegen oft eine positive Familienanamnese. Bei EEA ist die Erkrankung im Lungengewebe und den Lungenbläschen, nicht in den Bronchien lokalisiert. Nach dem Allergenkontakt treten die Symptome bei akuter EEA etwas zeitlich versetzt (um wenige Stunden) auf, im Gegensatz zu allergischem Asthma mit Sofortreaktion. Die Lunge bei EEA zeigt Verdichtungen und es werden evtl. IgG-Antikörper nachgewiesen. Bei Asthma hingegen liegt eine wechselnde Verengung der Atemwege (reversible Obstruktion) vor, die Lunge ist überbläht und es können evtl. Antikörper vom IgE-Typ nachgewiesen werden.