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Mehr als nur Symptomkontrolle

Eine allergenspezifische Immuntherapie scheint auch die Widerstandsfähigkeit gegenüber Viren zu stärken. Dadurch lässt sich das Verschlechterungsrisiko bei allergischem Asthma senken.

Beim allergischen Asthma kann eine allergenspezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) die Häufigkeit von Verschlechterungen (Exazerbationen) und bakteriellen Atemwegsinfektionen verringern. Nun haben Wissenschaftler anhand einer Studie mit 39 Hausstauballergikern gezeigt, dass die Behandlung auch die antivirale Abwehr beeinflusst (siehe American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine, online seit 26.1.2023). Offensichtlich hat die allergenspezifische Immuntherapie also noch weitere Benefits zusätzlich zur Symptomkontrolle.

Über 24 Wochen erhielten 20 asthmatischen Teilnehmer mit Hausstaubmilbenallergie eine sublinguale Immuntherapie (SLIT) mit Milbenextrakt, die 19-köpfige Kontrollgruppe bekam ein Placebo. Zu Studienbeginn und nach Therapieende wurde im Labor die Reaktion von entnommenen bronchialen Epithelzellen auf eine Stimulation untersucht.

Die SLIT-Patienten produzierten mehr Antikörper als die Kontrollgruppe (IFN-b und IFN-lambda sowie IL-6 und TNF-alpha). Die SLIT scheint also auch die Widerstandsfähigkeit der bronchialen Epithelzellen gegenüber Viren gestärkt zu haben, schlussfolgern die Autoren. Das würde auch erklären, warum eine SLIT Asthma-Patienten so gut vor Exazerbationen schützt.

Quelle: Medical Tribune am 20.5.2023