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Entzündungshemmende Ernährung und Gewichtsreduktion bei COPD

Warum und wie COPD-Patienten mit starkem Übergewicht ihre Ernährung umstellen sollten, werden Roxana J. Nolte-Jochheim, Leitende Ernährungstherapeutin der Forschungsgesellschaft Atemwegerkrankungen in der Nordseeklinik Westfalen, Wyk auf Föhr und Cindy Maréchal, Diplom Ökotrophologin ebenfalls in der Nordseeklinik Westfalen, Wyk auf Föhr in ihrem Vortrag darlegen.

Bei COPD wird häufig von Untergewicht oder Mangelernährung der Patienten berichtet. Allerdings besteht bei einem großen Anteil der Erkrankten auch ein Übergewicht oder sogar eine Adipositas. Diese Patienten weisen oft eine schlechtere Lungenfunktion auf, denn die erkrankte Lunge muss mehr arbeiten. Die Gründe dafür liegen darin, dass die chronisch-obstruktive Bronchitis neben einer fortdauernden Atemflusslimitierung und einer Zerstörung des Lungengewebes auch durch eine chronische Entzündung der Atemwege charakterisiert ist.

Eine Adipositas bzw. ein starkes Übergewicht gehen ebenfalls mit chronischen Entzündungsprozessen, besonders bei viszeraler Fetteinlagerung, einher. Hier produziert das körpereigene Bauchfett entzündungsfördernde Hormone. Ebenso zählen Begleiterscheinungen wie eine verringerte Immunabwehr und eine Lungenkompression mit reduzierter Lungenfunktion zu den Folgen von Adipositas.

Zu den Folgeerkrankungen durch Entzündungsprozesse im Körper zählen:

  • nachlassende Leistungsfähigkeit
  • Schlafstörungen, chronische Müdigkeit
  • chronische (Kopf-/Muskel-/Gelenk-) Schmerzen
  • steigende Infektanfälligkeit
  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Arterienverkalkung (Atherosklerose)

Somit sollte es das Ziel jedes Betroffenen sein, diesen anhaltenden Entzündungsprozessen entgegenzuwirken und damit die Prognose für den Krankheitsverlauf positiv zu gestalten und die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Ein Übergewicht auf der Waage kann zudem eine bestehende Mangelernährung bei COPD-Betroffenen maskieren. In diesen Fällen „verdeckt“ die hohe Fettmasse quasi eine zu geringe Muskelmasse. In der Folge wird der Patient als „gut genährt“ eingestuft, obwohl er eine ungünstige Körperkonstitution, die sog. sarkopenische Adipositas, aufweist.

Patienten mit sarkopenischer Adipositas sind schlechter belastbar und sollten nicht nur Fettmasse abnehmen, sondern vor allem Muskelmasse durch abgestimmte Trainingsmaßnahmen aufbauen. Dazu bedarf es eines Ernährungs- und eines Bewegungsplans, der von Therapeuten (Ernährungs- und Physiotherapeuten) oder in den Themengebieten Ernährung und Sport spezialisierten Medizinern erstellt werden sollte.

Im weiteren Vortrag wird ausführlich dargelegt, wie eine Ernährungsumstellung mit verringerter Energiezufuhr (250-500 kcal) zur langsamen Reduzierung des Gewichts (1–2 kg/Monat) vorzunehmen ist.

Passend zu diesem Thema hat der COPD-Deutschland e.V. einen Patientenratgeber herausgegeben, den Sie auf https://www.copd-deutschland.de/images/patientenratgeber/patientenbroschueren/impfprophylaxe.pdf online lesen bzw. als Print Medium bestellen können.
Quelle: COPD - Deutschland e.V.

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