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Asthma bei Kindern

Ursachen

Warum Asthma gerade bei Kindern in den 70er bis 90er Jahren öfter auftrat als je zuvor, ist noch ungeklärt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind an Asthma oder anderen Allergien erkrankt, zeichnet sich offenbar aber bereits zum Zeitpunkt der Geburt ab: Babys mit großen Mengen von Immunglobulinen (Ig E-Antikörpern) in der Nabelschnur erkranken dreimal häufiger an Asthma. Abwehrreaktionen des Fötus gegen Allergene können bereits in der zwölften Schwangerschaftswoche beginnen. Aber auch der Übertritt von Stresshormonen, Stoffwechselprodukten und Immunzellen aus dem mütterlichen Blutkreislauf dürfte sich auswirken.

Auch eine zu frühe Geburt und ein zu niedriges Geburtsgewicht sind Risikofaktoren für das Auftreten von pfeifenden Atemgeräuschen, die phasenweise bei Säuglingen und Kleinkindern wiederholt auftreten (vor allem nach Atemwegsinfekten) und dann über längere Zeit fortdauern können. So tritt anfänglich oft ausschließlich eine hörbare Atemwegseinengung auf, die ursprünglich durch eine Infektion der Atemwege ausgelöst wurde und dann bei jedem weiteren Infekt wiederkehrt. Das allergisch bedingte Asthma entwickelt sich dann erst mit der Zeit und in einem zweiten Schritt infolge der häufig entzündeten Bronchien.

Passivrauchen ist für Kinder grundsätzlich schädlich und kann später im Erwachsenenalter auch zu einer Erkrankung an Asthma führen. Kinder (vor allem Mädchen), deren Mütter in der Schwangerschaft an Bronchitis erkranken, sind besonders gefährdet. Ihr Asthmarisiko als Erwachsene ist um 60% erhöht. Stellt die Mutter während der Schwangerschaft das Rauchen ein, besteht hingegen kein erhöhtes Asthmarisiko. Wenn neben der Mutter auch schon die Großmutter während ihrer eigenen Schwangerschaft geraucht hatte, ist das Asthma-Risiko ihrer erwachsenen Enkel sogar mehr als verdoppelt. Rauchen die Eltern zwar nicht während der Schwangerschaft, wohl aber in den ersten Lebensjahren ihres Kindes, neigen vor allem ihre Söhne dazu, im Erwachsenenalter Asthma bronchiale oder eine chronische Bronchitis zu entwickeln. Man vermutet, dass Zigarettenrauch zu Genveränderungen führt, die das Immunsystem schädigen.