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Lungenentzündung

Untersuchungsmethoden

Anamnese und Untersuchung

Am Anfang einer jeden Untersuchung wird Sie der behandelnde Lungenfacharzt ausführlich zu den aktuellen Beschwerden, aber auch zu zurückliegenden und bereits bestehenden Erkrankungen befragen. Diese so genannte Anamnese ist somit ein erster und sehr wichtiger Wegweiser, um eine mögliche Lungenentzündung erkennen und beurteilen zu können. In der sich anschließenden körperlichen Untersuchung versucht der Arzt mögliche Verdichtungen des Lungengewebes festzustellen, die bei jeder Form der Pneumonie auftreten. Dabei stehen das Abhören der Lunge und des Herzens mit einem Stethoskop (Auskultation) und auch das Abklopfen (Perkussion) des Patienten im Vordergrund. Der so genannte Stimmfremitus gibt dem Arzt weitere wichtige diagnostische Aufschlüsse. Bei dieser Untersuchung sagt der Patient „99“, damit der Mediziner weitergeleitete Vibrationen auf dem Rücken erspüren kann. Ist das Lungengewebe verdichtet, wie dies bei einer Lungenentzündung der Fall ist, ist die Vibration verstärkt. Eine zusätzliche Möglichkeit, verdichtetes Lungengewebe zu erfassen, bietet die Bronchophonie. Dabei lässt der Arzt den Patienten „66“ flüstern und hört gleichzeitig die Lunge ab. Die Sprache wird bei verdichtetem Gewebe deutlich schlechter weitergeleitet.

Labor

Weitere wichtige Hinweise liefern auch bakterielle Untersuchungen. Einerseits besteht die Möglichkeit den Hustenauswurf, das so genannte Sputum, mikroskopisch auf verschiedene Krankheitserreger zu untersuchen. Andererseits kann man Bakterien aus einer Blutprobe des Patienten anzüchten (Anlegen einer Bakterienkultur), um so Aufschluss über die mögliche Ursache der Pneumonie zu bekommen.

Beide Methoden haben ihre Nachteile: Die mikroskopische Untersuchung ist eine sehr schnelle Variante zum Erregernachweis. Allerdings besteht hier immer die Gefahr der Verunreinigung, so dass sie nicht sehr zuverlässig ist. In einer Bakterienkultur kann der Erreger dagegen identifiziert werden und gleichzeitig geprüft werden, ob schon so genannte Widerstandskräfte (Resistenzen) gegen verschiedene Antibiotika bestehen. Aber leider dauert die Kultivierung recht lange (2-3 Tage), so dass man in vielen Fällen bereits vor genauer Kenntnis des Erregers mit einer Therapie beginnen muss.

Blutbild

Anhand des Blutbildes lassen sich ebenfalls erste Schlüsse über das tatsächliche Vorliegen einer Pneumonie und deren Art ziehen. So ist bei einer bakteriellen Pneumonie der Anteil der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) meist erhöht, während bei einer viralen Pneumonie keine nennenswerte Vermehrung der Leukozyten auffällig ist. Bei einer bakteriellen Lungenentzündung finden sich zudem unreife Vorstufen im Blut, was die Mediziner als Linksverschiebung bezeichnen. Bei der atypischen Pneumonie kann es dagegen zu einer Zunahme der Lymphozyten (spezielle weiße Blutkörperchen, die neben dem Blut auch in der Lymphe und im Knochenmark vorkommen) kommen.

Röntgen

Bei Patienten, bei denen der Verdacht auf eine Pneumonie besteht oder die bereits schon deutlich entwickelte Krankheitssymptome aufweisen, wird die Lunge geröntgt. Anhand der Röntgenaufnahme können Rückschlüsse auf den Entstehungsort und die möglichen Ursachen einer Pneumonie gezogen werden. Es gibt zwar für bestimmte Ursachen bzw. Erreger ganz typische und spezifische Befunde, doch können diese mitunter auch wieder ganz untypisch in Erscheinung treten. Entzündungsherde sind im Röntgenbild als so genannte Verschattungen bzw. Verdichtungen zu erkennen, die als Aufhellung sichtbar sind. Das Röntgenbild kann zusätzlich Anhaltspunkte für eventuell bestehende Grunderkrankungen geben, die eine Pneumonie begünstigt haben könnten.

Antigen- bzw. Antikörper-Nachweis

Diese Methode wird v.a. beim Verdacht auf atypische Pneumonien angewandt. Untersucht werden Urin, Auswurf (Sputum) und/oder mittels Bronchoskopie Untersuchungsmethoden entnommenes Lungengewebe oder Spülwasser.

Differenzialdiagnose

Bei einer verzögert abheilenden Pneumonie muss differenzialdiagnostisch an Lungenkrebs, an einen eingeatmeten Fremdkörper (z.B. Erdnuss) oder an Tuberkulose gedacht werden. Falls eine Antibiotika-Therapie zu keiner Besserung der Beschwerden führt, sollten allergisch verursachte Entzündungen unbedingt ausgeschlossen werden.