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Schrittzähler bringen Menschen mit Atemwegserkrankung in Bewegung

Dass körperliche Aktivität und ein angemessenes Laufpensum die Lebensqualität und das klinische Outcome von Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen bessert, steht außer Frage.

Schrittzähler bringen Menschen mit Atemwegserkrankung in Bewegung
Dass körperliche Aktivität und ein angemessenes Laufpensum die Lebensqualität und das klinische Outcome von Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen bessert, steht außer Frage.

Lungenkrank und trotzdem aktiv  – mit Fitnesstrackern und digital gestützten Lebensstilinterventionen erhöht sich bei Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen die Schrittzahl deutlich. Das zeigen die Ergebnisse einer Metaanalyse aus Großbritannien (siehe European Respiratory Review 2023; Band 32/167).

Die Wissenschaftler um Caroline­ Reilly­ von der Leeds­ Beckett­ University hatten 38 Arbeiten mit zusammen 3.777 Patienten berücksichtigt. In den Studien waren verschiedene Techniken eingesetzt worden, um die Betroffenen zu mehr Aktivität zu bewegen: motivierende Gespräche, Echtzeit-Feedback zur Schrittzahl, das Führen von Tage- oder Logbüchern, persönliche und Fernunterstützung.

In allein 17 Studien waren Fitnesstracker eingesetzt worden. Mit ihnen ließ sich die Bereitschaft zum Laufen am deutlichsten steigern, und zwar um durchschnittlich 1.153 Schritte täglich verglichen mit der Standardversorgung. In neun Arbeiten war lediglich das Schrittpensum vor und nach der Intervention erfasst worden, ohne die Aktivität während der Maßnahme selbst aufzuzeichnen. Das brachte die Patienten zwar auch zum Laufen, war aber mit einem Gewinn von 520 Schritten am Tag weniger erfolgreich. Eher bescheiden nimmt sich das Plus von 355 Schritten für diejenigen aus, die ihre Aktivität per App oder über eine Webseite erfasst hatten, was in zwölf Studien der Fall war.
Dass körperliche Aktivität und ein angemessenes Laufpensum die Lebensqualität und das klinische Outcome von Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen bessert, steht außer Frage, schreiben Reilly­ und Kollegen. Die erforderliche Verhaltensänderung lasse sich ganz offensichtlich recht gut mit Finesstrackern oder über die Schrittzählerfunktion eines Smartphones erreichen.

Quelle: Medical Tribune am 19.07.2023