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Schlafstörungen

Ursachen & Entstehung

Während man schläft, erschlafft inbesondere die Skelettmuskulatur des Körpers. Dies gilt auch für die Atemhilfsmuskulatur zwischen den Rippen, nicht jedoch für das hauptsächlich an der Atmung beteiligte Zwerchfell.

Schnarchen und/oder Schlafapnoe können zahlreiche Ursachen haben. In allen Fällen jedoch ist die Luftzufuhr vermindert. Gründe dafür können Infektionen der oberen Atemwege, wie beispielsweise Erkältungen, Schnupfen mit angeschwollenen Nasenschleimhäuten, Nasennebenhöhlen-Entzündungen oder allergische Reaktionen sein. Weitere mögliche, physiologische Ursachen sind eine verformte Nasenscheidewand, vergrößerte Polypen oder Rachenmandeln. Bei Übergewichtigen können vermehrte Fettablagerungen im Rachen- und Zungenbereich eine Apnoe begünstigen. Schlafen in Rückenlage, Alkoholgenuss oder die Einnahme von Schlafmitteln oder Beruhigungsmitteln und Medikamenten (z.B. Antihistaminika) vor dem Schlafengehen können die oben genannten Faktoren zusätzlich verstärken. Weitere mögliche Ursachen liegen vor allem in anatomischen Veränderungen des Kieferbereichs oder in einer deutlich vergrößerten Zunge.

Schnarchen

Sind die oberen Atemwege auf Grund der im Schlaf erschlafften Muskulatur oder einer anderen Ursache verengt, so erhöht sich die Strömungsgeschwindigkeit der Atemluft beim Ein- und Ausatmen. Daraufhin sinkt der Druck im Rachenraum. Der Rachen ist ein Muskelschlauch, der aus mehr als 20 Muskelpaaren besteht. Der verminderte Luftdruck und die erschlaffte Muskulatur führen dazu, dass die an verschiedenen Stellen sitzenden Weichgewebe (Seitenwände des oberen Atemtraktes, Zungengrund, Gaumensegel einschließlich  Zäpfchen) im Luftstrom zu vibrieren beginnen. So entstehen die charakteristischen Schnarchgeräusche.

Obstruktive Schlafapnoe

Beim so genannten apnotischen Schnarchen entsteht vorrübergehend ein kompletter Verschluss des Rachens. Dadurch, dass die weiche Muskulatur des Gaumens sich entspannt und erschlafft, kann es an verschiedenen Stellen im oberen Atemtrakt durch den beim Einatmen erzeugten Unterdruck zum vollständigen In-sich-Zusammenfallen (Kollabieren) der Luftröhre kommen. Die Luft kann dann nicht mehr frei fließen. Kurz nach dem Atemstillstand werden dem Atemzentrum von speziellen Sinnesfühlern (Rezeptoren) von der Norm abweichende, stark negative Drucke im Brustkorb gemeldet. Bei älteren Patienten kann auch ein Anstieg des Kohlendioxides im Blut eine Meldung ans Gehirn auslösen. Das Atemzentrum veranlasst daraufhin eine Verstärkung der Atembemühungen, sowie einen Anstieg von Blutdruck, Herzfrequenz und Muskelspannung: Das ist die so genannte Weckreaktion. Insbesondere die Erhöhung der Muskelspannung (Muskeltonus) führt wieder zu einer teilweisen Öffnung des Atemtraktes, was häufig durch lautes Schnarchen begleitet wird. Die zwischen 10 bis zu 90 Sekunden dauernden Atemstillstände können sich in einer Nacht hundertfach wiederholen. Dabei laufen die Weckreaktionen physiologisch zwar ab, führen aber nicht zum Aufwachen des Patienten. Dennoch verhindern sie regelmäßig den normalen Schlafablauf. In der Folge werden insbesondere die für die Erholsamkeit des Schlafes wichtigen Anteile an Tief- und Traumschlaf extrem vermindert oder auch  vollständig unterbunden.

Zentrale Schlafapnoe

Bei der zentralen Schlafapnoe bleiben die Atemwege zwar geöffnet, aber die Muskeln in Brust und Zwerchfell sind nicht aktiv. Da der Atemantrieb fehlt, sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut so weit ab, bis die  Weckreaktion einsetzt. Die nachteiligen Auswirkungen von zentraler und obstruktiver Schlafapnoe stimmen zwar miteinander überein, allerdings müssen zur Behandlung unterschiedliche Therapieverfahren eingesetzt werden.

Eine Sonderform der zentralen Schlafapnoe stellt die Cheyne-Strokes-Atmung dar. Sie ist charakterisiert durch eine sich wiederholende zu- und abnehmende Atemtiefe bis hin zum Atemstillstand. Die Cheyne-Strokes-Atmung tritt bei etwa der Hälfte der Personen auf, die zusätzlich eine fortgeschrittene Herzschwäche haben.