22.09.2005
Wohl bekannt sind eine Vielzahl von Gesundheitsschäden, die durch Rauchen verursacht werden. Dass Nikotinkonsum aber auch das Augenlicht kosten kann, dürfte den wenigsten Rauchern bewusst sein....
Vielen Rauchern dürfte nicht bekannt sein, dass Nikotinkonsum auch zu Erblindung führen kann. Jetzt wurde in einer britischen Untersuchung der AMD Alliance UK an über 4000 Briten der direkte Zusammenhang zwischen Rauchen und der so genannten altersbedingten Makuladegeneration (AMD) nachgewiesen. Bei dieser kommt es zu einer zunehmenden, altersabhängigen Netzhautschädigung im Bereich der Makula, auch gelber Fleck genannt. Dieser befindet sich auf der Netzhaut an einer Stelle, die für das besonders scharfe Sehen verantwortlich ist. Hier sitzen die Sinneszellen im Auge besonders dicht nebeneinander. Entsprechend sind die dortigen Gefäße bzw. Äderchen, welche die Netzhaut mit Nährstoffen und Blut versorgen, hauchfein und neigen im Alter dazu, undicht zu werden oder zu verstopfen.
Der Hauptrisikofaktor ist vermeidbar
Eine altersbedingte Makuladegeneration tritt meistens erst nach dem 50. Lebensjahr auf. Nikotinkonsum aber fördert biologische Alterungsprozesse. Zudem verursacht Rauchen Durchblutungsstörungen der Gefäße, was dazu führt, dass Sinneszellen in der Netzhaut absterben. Auch Stoffwechselprodukte werden nicht mehr ausreichend abgebaut, so dass sich Abfallmaterial in so genannten Drusen ansammelt. Das sind kleine gelbliche Herde oder Farbveränderungen, die sich rund um die Makula bilden. Diese sind für die so genannte „trockene“ Makuladegeneration verantwortlich, die in 90% der Erkrankungsfälle auftritt und bei der das Sehvermögen ganz allmählich schlechter wird. Im Gegensatz dazu wachsen bei der „feuchten Makuladegeneration“ Blutgefäße in den Bereich der Makula ein, wobei Flüssigkeit aus undichten Gefäßen in die Netzhaut austreten kann. Dies ist oft mit einer rasch fortschreitenden Verschlechterung des Sehvermögens und einer Vernarbung verbunden.
Nach Angaben von BBC sind altersbedingte Makuladegenerationen heutzutage eine führende Ursache für den Verlust der Sehkraft. Rund 500.000 Personen sind derzeit in Großbritannien betroffen, wobei bei 54.000 der Erkrankten die AMD direkt auf das Rauchen zurückzuführen sein soll. Eine Behandlung der AMD ist schwierig und nur selten möglich. Medikamente gegen die Degeneration gibt es nicht. Wer mit dem Rauchen aufhört, kann die Gefahr, an einer Makuladegeneration zu erkranken, senken – allerdings nur langsam: Zehn Jahre nach dem Verzicht auf Zigaretten beginnt das Risiko zu sinken, erst nach 20 Jahren hat es sich dem eines Nie-Rauchers wieder angenähert.
Quellen:
www.amdalliance.org/amd-alliance/regions/europe-africa-middleeast/uk/UKCampaignReport2005.pdf
www.pressetext.de/pteprint.mc?pte=050907009