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30.08.2009

Durch verkehrsbedingten Feinstaub erkranken auch Erwachsene eher an Asthma

Auch Erwachsene – und zwar Nichtraucher! - erkranken eher an Asthma, je mehr sie dem FeinstaubFeinstaub
Feinstaub gilt als giftig und kostet nach Schätzungen der EU-Kommission jährlich zahlreichen  Europäern das Leben. Mit einer Größe von weniger als 10 µm können Feinstäube in der Luft schweben (sog. Schwebstäube) und vom Menschen eingeatmet werden, so dass die Feinstaubteilchen in die Lunge gelangen und über die Lungenbläschen (Alveolen) in den Körper übergehen können. So stoßen sie u.a. bis in die Leber vor.
 
 
durch Motorabgase und Reifenabrieb ausgesetzt sind. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für PneumologiePneumologie
Die Atemwegs- und Lungenheilkunde (Pneumologie) ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit der Vorbeugung, Erkennung und fachärztlichen Behandlung von Krankheiten der Lunge, der Bronchien, des Mediastinums (Mittelfell) und der Pleura (Rippen- und Lungenfell) befasst.
und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne hin unter Berufung auf die Untersuchungsergebnisse einer internationalen Forschergruppe aus der Schweiz, Spanien und den USA.

Erwachsene, die an verkehrsreichen Straßen wohnen, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Asthma bronchiale zu erkranken. Darauf machen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne aufmerksam unter Berufung auf die Untersuchungsergebnisse einer internationalen Forschergruppe aus der Schweiz, Spanien und den USA (siehe Thorax (2009), Band 64, Seite 664-670). „Dass die Entwicklung von Asthma bei Kindern mit einer erhöhten Belastung durch verkehrsbedingte Schadstoffe zusammenhängen kann, war bereits bekannt“, erläutert Prof. Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Beirat der DGP und Leiter der Lungenfachklinik Kloster Grafschaft im sauerländischen Schmallenberg. „Neu ist hingegen die jetzige Erkenntnis, dass auch Erwachsene – und zwar Nichtraucher! - eher an Asthma erkranken, je mehr sie dem Feinstaub durch Motorabgase und Reifenabrieb ausgesetzt sind. Besonders interessant an dieser Studie ist, dass die Wissenschaftler ihre Untersuchungen auf Personen beschränkt haben, die nie geraucht haben. Raucher weisen nämlich sowieso – also auch ohne größerer Luftverschmutzung ausgesetzt zu sein – ein erhöhtes Asthma-Risiko auf. Das gesundheitliche Risiko durch Rauchen muss natürlich auch weiterhin als besonders hoch eingeschätzt werden. Es ist sicher höher als das durch eine mögliche Feinstaubbelastung.“

Mindestens 300 Meter Abstand zu verkehrsreichen Straßen einhalten

Die größten Schadstoffmengen werden in 150 Meter Entfernung von viel befahrenen Straßen gefunden. Diese Belastung bleibt in einem Umkreis von bis zu 300 Metern erhöht, sinkt dann aber bei größeren Entfernungen zur Straße wieder deutlich ab. „Auch die Häufigkeit von Asthma-Anfällen hängt mit der Nähe des Wohnortes zu verkehrsreichen Straßen zusammen. Weiter entfernt von der Straße ist das Asthma-Risiko geringer. Bei der Wohnungssuche sollte man daher darauf achten, dass die neue Adresse möglichst einen Abstand von mindestens 300 Metern zu Autobahnen und anderen verkehrsreichen Straßen hat.“