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16.05.2018

Diagnostische Verfahren in der Pneumologie

Über diagnostische Methoden zur Erkennung und Abgrenzung von Lungenerkrankungen wird Prof Dr. med. Christian Taube, Direktor der Klinik für PneumologiePneumologie
Die Atemwegs- und Lungenheilkunde (Pneumologie) ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit der Vorbeugung, Erkennung und fachärztlichen Behandlung von Krankheiten der Lunge, der Bronchien, des Mediastinums (Mittelfell) und der Pleura (Rippen- und Lungenfell) befasst.
an der Universitätsmedizin Essen – Ruhrlandklinik, auf dem Symposium Lunge 2018 referieren.

Atemnot kann nicht nur bei der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) auftreten, sondern ist auch Leitsymptom bei vielen anderen Erkrankungen der Lunge sowie des Herzens. Spezielle Untersuchungen helfen dabei zu unterscheiden, um welche Erkrankung es sich handelt und welche Therapiemaßnahmen für die Behandlung notwendig sind.

Das Arzt-Patienten-Gespräch umfasst das sorgfältige Erfragen von Beschwerden und die genaue Dokumentation der Krankheitsgeschichte des Patienten und gilt nach wie vor als wichtigster Bestandteil in der Erkennung von Erkrankungen. Wichtig dabei ist, dass die behandelnden Ärzte sich genügend Zeit für den ersten Arzt-Patienten-Kontakt nehmen. Allein durch eine sorgfältige Befragung und anschließende Untersuchung wird häufig schon frühzeitig ein Verdacht geäußert, welcher durch weitere gezielte Untersuchungen bestätigt werden kann.

Zur Messung der Lungenfunktion können zwei unterschiedliche Messverfahren angewendet werden: Zum einen die „einfache“ Lungenfunktion - mit Hilfe dieser schnellen Messung kann die Menge an Luft gemessen werden, die maximal ein- und ausgeatmet wird. Zusätzlich wird die Menge an Luft gemessen, die bei maximaler Anstrengung in 1 Sekunde ausgeatmet wird (sog. SekundenluftSekundenluft
Das so genannte FEV1 (= forciertes expiratorisches Volumen in einer Sekunde) - das ist die Luftmenge, die der Patient mit aller Kraft und möglichst schnell innerhalb einer Sekunde ausatmen kann.
 
 
bzw. FEV1-Wert). Diese Messgröße gibt einen Hinweis, ob die Funktion der Lunge beeinträchtigt ist. Dabei unterscheidet man zwischen einer Verengung der Atemwege (Obstruktion) oder einer Verkleinerung des Lungenvolumens (Restriktion).

Ohne den Nachweis einer Obstruktion sollte die Diagnose einer COPD nicht gestellt werden. Eine Obstruktion kann aber auch im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen, wie z.B. dem Asthma bronchiale auftreten. Zusätzlich hilft die Messung der LungenfunktionLungenfunktion
, den Verlauf der Erkrankung zu erfassen und die Effektivität von medikamentösen Behandlungen zu überprüfen.

Zum anderen gibt es daneben noch die etwas aufwendigere Lungenfunktion, die sogenannte Bodyplethysmographie, welche in einer Messkabine durchgeführt wird. Diese Messung erfasst neben der Verengung der Atemwege auch die Menge an Luft, die nach kompletter Ausatmung in der Lunge verbleibt (sog. Residualvolumen).

Bei Patienten mit COPD ist eine Zunahme dieser Luftmenge zu beobachten, sie leiden dann an einer Überblähung der Lunge (Lungenemphysem). Gerade bei einer ausgedehnten Zerstörung des Lungengewebes im Rahmen eines Emphysems nimmt die Überblähung erheblich zu.

Des Weiteren wird Prof. Taube erläutern, wie eine Messung der Sauerstoffaufnahmefähigkeit der Lunge (Diffusionskapazität) oder der Sauerstoffsättigung des Blutes (Blutgasanalyse) oder die Messung des Kohlendioxidpartialdrucks im Blut funktioniert und wie verschiedenen bildgebenden Verfahren (wie z.B. Röntgen der Lunge, des Rippenfells oder des Herzes und eine Computertomographie) ablaufen. Die Blutgasanalyse gibt dem Arzt zum Beispiel Auskunft darüber, ob eine Versorgung mit einer LangzeitsauerstofftherapieLangzeitsauerstofftherapie
Eine Sauerstofflangzeittherapie (LTOT - abgekürzt aus dem Englischen long time oxygen therapy) ist der Ansicht von Spezialisten zufolge nur dann angezeigt und sinnvoll, wenn bereits mehrmals eine Sauerstoffmessung (meist anhand einer Blutprobe aus dem Ohrläppchen) durchgeführt wurde und die Sauerstoffwerte dabei immer wieder zu niedrig ausgefallen sind. Dann allerdings muss die Anwendung des Naturstoffes Sauerstoff (O2) über einen längeren Zeitraum, evtl. sogar dauernd erfolgen. Eine kurzzeitige Anwendung für lediglich ein paar Minuten pro Tag, ist zwar im Allgemeinen nicht schädlich, medizinisch gesehen aber sinnlos.
 
 
notwendig ist. Demgegenüber ist der Kohlendioxidpartialdruck im Blut besonders bei Patienten erhöht, bei denen es zu einem Versagen der Atemmuskulatur (Atemmuskelinsuffizienz) kommt. Ein deutlich erhöhter Kohlendioxidpartialdruck ist dabei ein Hinweis, dass bei dem Patienten eine Beatmungstherapie notwendig ist und eingeleitet werden muss.

In den letzten Jahren hat sich herausgestellt, dass es bei Patienten mit COPD sinnvoll ist, die körperliche Belastbarkeit in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Dazu gehören unter anderem ein 6-Minuten-Gehtest oder ein Belastungstest auf dem Fahrrad. Diese Methoden erfassen die Belastungsfähigkeit der Patienten, ob eine erschwerte Atmung unter Belastung auftritt als hinweisendes Kriterium auf die Erkrankung.

Passend zu diesem Thema hat der COPD-Deutschland e.V. in Zusammenarbeit mit der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland einen Patientenratgeber mit dem Titel „Diagnostik bei obstruktiven Lungenerkrankungen“ herausgegeben, den Sie im Ausstellungszelt 3 am Stand 1 kostenlos erhalten.

Quelle: Vortrag von Prof Dr. med. Christian Taube, Direktor der Klinik für Pneumologie an der Universitätsmedizin Essen – Ruhrlandklinik auf dem 11. Symposium Lunge am Samstag, den 1. September 2018 von 9:00-17:00 Uhr in Hattingen (NRW).

Anfragen bezüglich des Symposiums richten Sie bitte an:

Organisationsbüro Symposium-Lunge
Jens Lingemann
symposium-org@noSpam.copd-deutschland.de
Telefon: 02324 - 999 959

Alle Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier:
Symposium-Lunge 2018
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