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09.07.2015

Asthmatagebuch kann die Therapie von prämenstruellem Asthma erleichtern

Asthmatikerinnen, die unter prämenstruellem Asthma leiden und regelmäßig vor der Monatsblutung eine starke Verschlechterung ihrer Beschwerden erleiden, sollten ein Asthmatagebuch führen. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS). Dies kann dem behandelnden Arzt die Entscheidung darüber erleichtern, ob es notwendig ist, die medikamentöse Therapie an den Monatszyklus anzupassen oder nicht.

Viele Asthmatikerinnen leiden unter prämenstruellem Asthma: Etwa 40 bis 60 Prozent der Asthmatikerinnen berichten, dass sich ihre asthmatischen Beschwerden in den Tagen verschlechtern, kurz bevor ihre Monatsblutung einsetzt. Betroffene sollten das jeweilige Ausmaß ihrer Beschwerden täglich in einem Asthma-Tagebuch dokumentieren, wie es im Internet z.B. auf www.lungenaerzte-im-netz.de zum kostenlosen Ausdruck bereit steht. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS). „Ein Asthmatagebuch erleichtert dem behandelnden Arzt die Entscheidung darüber, ob es notwendig ist, den hormonell bedingten Veränderungen im Beschwerdebild entgegenzuwirken und die medikamentöse Therapie entsprechend anzupassen“, erläutert Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS. „Wenn sich die Beschwerden regelmäßig vor dem Einsetzen der Monatsblutung stark verschlechtern, lässt sich beispielsweise in den betreffenden Tagen die einzunehmende Menge der gewohnten Dauermedikamente erhöhen. Dann ist es außerdem insbesondere in der Zeit vor der Periode ratsam, mit erhöhter Aufmerksamkeit mögliche Asthmatrigger zu meiden und ein Notfallmedikament (Asthmaspray) stets griffbereit zu haben.“

Monatliches Absinken der Hormonspiegel macht Asthmaanfälle wahrscheinlicher

Prämenstruelles Asthma, d.h. eine regelmäßige Verschlechterung der asthmatischen Beschwerden vor der Monatsblutung von Asthmatikerinnen, wird auf die hormonellen Veränderungen im Monatszyklus zurückgeführt, insbesondere auf das Absinken der Progesteron- und Östrogen-Spiegel kurz vor Beginn der Periode. „Diese Hormone haben offenbar zusätzlich einen Einfluss auf die Empfindlichkeit der Atemwege", erklärt Morr. „Wenn die Hormonkonzentration abnimmt, kommt es zu einer gesteigerten Empfindlichkeit der Bronchien (sog. HyperreagibilitätHyperreagibilität
Darunter versteht man eine gesteigerte Reaktionsbereitschaft oder Überempfindlichkeit, zum Beispiel der Bronchien gegenüber äußeren Einflüssen wie Kälte, Änderung des Luftdrucks oder der Luftfeuchtigkeit sowie chemischen Reizstoffen (u.a. Senföl, ätherische Öle, Kampfer, Zigarettenrauch). 
): Die Bronchialmuskeln ziehen sich auf inhalative Reize eher und schneller zusammen, und das führt zu vermehrtem Husten und stärkerer Atemnot als zuvor. Im Einzelfall kann bei sehr intensiven prämenstruellen asthmatischen Beschwerden der Einsatz von Hormonpräparaten hilfreich sein."