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Nikotinsucht

Auswirkungen

Nikotin wirkt auf verschiedene Körperfunktionen. Seine direkten, körperlichen Auswirkungen sind:

Herz- und Kreislauf

  • Beschleunigung des Herzschlags
  • allgemeiner Blutdruckanstieg, jedoch Abnahme des Blutdrucks im Penis-Schwellkörper und damit Abnahme der Potenz
  • Abnahme der Durchblutung in den Gliedmaßen
  • Abnahme der Hauttemperatur

Sinneswahrnehmung

  • Herabsetzung des Geschmacksinns
  • Herabsetzung des Geruchsinns

Körpergewicht

  • Erhöhung der Stoffwechselrate (größerer Kalorienverbrauch)
  • Herabsetzung des Hungergefühls

Darm und Skelettmuskulatur

  • Erhöhung der motorischen Darmtätigkeit
  • Zittern der Hände (Tremor)

Nikotin stimuliert das zentrale Nervensystem und das Nebennierenmark und setzt u.a. die Transmitter Noradrenalin und Vasopressin frei - das heißt Vermittlerstoffe, die Nervenimpulse übertragen - aber auch Beta-Endorphin und andere Neuroregulatoren. Eine Folge von Nikotin ist eine schlechtere Durchblutung, denn durch Vasopressin werden die Blutgefäße enger gestellt. Äußerlich wird dies erkennbar durch kalte Hände und Füße sowie Hautblässe. Jedoch auch die innere Durchblutung wird durch den Nikotinkonsum beeinträchtigt - vor allem die Lunge, aber auch alle anderen inneren Organe sind davon betroffen. Die in der Folge entstehenden Krankheiten sind zum Beispiel Herzinfarkt, Schlaganfall, aber auch Impotenz und Konzentrationsschwäche. Siehe auch Video-Clip über Herz-Gefäß-Erkrankungen (Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall).

Andererseits regt Nikotin auch den Stoffwechsel an - aber nicht zum Vorteil, sondern ganz im Gegenteil: Nikotin führt zu höheren Fettsäure- und Cholesterinspiegeln im Blut und damit zu einer „Verkalkung" und Verstopfung der Gefäße (Arteriosklerose). Die Folgen sind bekannt: Chronische Durchblutungsstörungen in Armen und Beinen bis hin zum Gefäßverschluss, "Raucherbein", Herzinfarkt usw.

Wichtig für Frauen, die regelmäßig die „Antibabypille" nehmen, ist zu wissen: In Verbindung mit Zigarettenrauchen kann die Pilleneinnahme als lebensgefährlich bezeichnet werden. Sie begünstigt die Bildung von Blutgerinnseln bzw. von Verschlüssen durch Blutgerinnsel (Embolien) in den Hirn-, Lungen- und Herzkranzgefäßen.

Die chronischen Gesundheitsschäden der Raucher  werden zusätzlich auch durch die vielen anderen, schädlichen Bestandteile des Tabakrauchs verursacht. So verschlechtern die beim Rauchen entstehenden Teersubstanzen und das Kohlenmonoxid zum Beispiel die Durchblutung des Organismus (siehe auch Video-Clip über die Wirkung von Kohlenmonoxid), führen zu Bronchitis  und Lungenemphysem  bzw. COPD, und erhöhen das Risiko für Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Lungenkrebs und viele weitere Krebsarten. Raucher haben zudem eine faltige, matte Haut und einen verminderten Geruchs- und Geschmackssinns.

Allein die durch Rauchen verursachten Lungenkrankheiten gehören zu den zehn häufigsten Todesursachen weltweit. Dazu zählen die chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD) und der Lungenkrebs . Bereits jetzt ist die COPD die vierthäufigste Todesursache in Europa. Schätzungen zufolge wird sie im Jahr 2020 weltweit sogar die dritthäufigste sein.