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Lungenentzündung

Ursachen

Übertragungswege

Die Erreger einer Lungenentzündung stammen meist entweder aus dem eigenen Nasen-Rachenraum oder werden per Tröpfcheninfektion von anderen Kranken durch Sprechen, Husten oder Niesen übertragen.

Normalerweise verfügt die Lunge über verschiedene Abwehrmechanismen, die das Eindringen von Bakterien, Viren oder anderen Erregern vermeiden sollen. Kleine Flimmerhärchen, die in der Schleimhaut der Atemwege sitzen und sich ständig bewegen, verhindern beispielsweise, dass Staubpartikel in die unteren Atemwege bis zu den Lungenbläschen (Alveolen) gelangen und sich dort ablagern können. Falls mit der eingeatmeten Luft doch einmal Partikel die Alveolen erreichen, werden sie üblicherweise von Zellen des Immunsystems abtransportiert und unschädlich gemacht. Sind die Abwehrmechanismen der Lunge gestört, können jedoch Mikroorganismen abgelagert werden und eine Entzündung verursachen. Dieser so genannte aerogene Infektionsweg ist bei weitem der häufigste.

Eine Pneumonie kann aber auch durch ätzende und giftige Gase, verschiedene Medikamente oder durch eine Strahlentherapie ausgelöst werden. Ebenso können Fremdkörper, die versehentlich in die Atemwege gelangen, zur Entwicklung einer Pneumonie (Aspirations-Pneumonie) führen. In seltenen Fällen entsteht eine Lungenentzündung durch Erreger, die auf dem Blutweg (hämatogene Infektion) übertragen und in die Lunge geschwemmt werden.

Erregerspektrum

Während im Erwachsenenalter vorwiegend eine Infektion mit Pneumokokken eine Lungenentzündung zur Folge haben kann, ist das Bakterium Haemophilus influenzae Typ b (Hib) bei Kleinkindern der häufigste Erreger. Bei Säuglingen dagegen ist Staphylokokkus aureus Haupterreger für eine Pneumonie. Bei Erwachsenen spielen daneben noch Mykoplasmen, Legionellen und Chlamydia pneumoniae eine Rolle. Es können aber auch Viren, Pilze oder Parasiten eine Entzündung der Lunge verursachen.

Das Erregerspektrum der nosokomialen Pneumonien (im Krankenhaus erworbenen Lungenentzündungen) unterscheidet sich deutlich von den so genannten ambulant erworbenen Erkrankungen. Verursacher dieser Entzündungen sind v.a. Enterobakterien wie Pseudomonas aeruginosa, Klebsiellen und auch Staphylokokken. Viele stationäre Patienten haben weniger Abwehrkräfte und dadurch einen nur unzureichenden Schutz vor Krankheitserregern. Die Keime im Krankenhaus selbst stellen ein weiteres Problem dar, da sie häufig gegen die gängig verordneten Antibiotika unempfindlich (resistent) geworden und daher in vielen Fällen nur schwer zu behandeln sind.