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Lungenemphysem

Auswirkungen & Prognose

Entscheidend für den weiteren Verlauf der Erkrankung bei Rauchern ist, in welchem Alter sie mit dem Nikotinkonsum begonnen haben, wie viele Zigaretten sie bereits geraucht (Anzahl der sogenannten Päckchenjahre) und welche individuellen Rauchgewohnheiten sie haben. Bei Patienten, die weiter rauchen, fällt die  Einsekundenkapazität  jährlich um 70-100 ml ab, bei Nikotinabstinenz hingegen um 30-40 ml.

Die Lebenserwartung hängt unter anderem von den Ergebnissen der Lungenfunktionsprüfung ab. Bei einer Reduktion der Lungenoberfläche unter 30% des Wertes eines Gesunden (Sollwert, gemessen an der CO-Diffusionskapazität) ist die Lebenserwartung deutlich verringert. Besteht zusätzlich eine schwere Obstruktion, so sind die Aussichten noch ungünstiger. Von den Patienten deren Einsekundenkapazität unter 750 Milliliter liegt, sterben innerhalb eines Jahres 30 Prozent und innerhalb von zehn Jahren 95 Prozent. Weitere ungünstige Faktoren sind ein hohes Lebensalter und ein stark erniedrigter Sauerstoffgehalt bzw. ein stark erhöhter Kohlendioxidgehalt des Blutes sowie Gewichtsverlust. Günstiger fällt die Prognose hingegen aus, wenn die Atemwegsverengung mit Medikamenten deutlich rückgängig zu machen ist.

Das Lungenemphysem ist eine chronische Erkrankung, die sich über Jahrzehnte schleichend und unbemerkt entwickelt. Patienten mit schwerem Lungenemphysem können aufgrund der zunehmenden Atemnot nach und nach ihren Alltag nicht mehr alleine bewältigen. Manche werden pflegebedürftig. Die zunehmende Belastungsatemnot kann zu einer schwerwiegenden Beeinträchtigung des Familien-, Sexual- und Soziallebens führen. Psychische Krankheitsfolgen und Einschränkungen der Lebensqualität sind mit Fortschreiten der Krankheit häufig.

Nicht selten tritt selbst bei jüngeren Patienten ein so genannter Spontanpneumothorax auf. Hier sind kleine, an der Lungenspitze liegende Emphysemblasen, die spontan zerplatzen, die häufigste Ursache.

Als weitere Spätfolge kann bei Patienten mit zusätzlicher Obstruktion eine Ermüdung der Atemmuskulatur auftreten, die aufgrund der zunehmenden Behinderung des Atemflusses chronisch überbeansprucht wird. Dann besteht die Notwendigkeit zur häuslichen Beatmung.