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Legionärskrankheit

Untersuchung

Von entscheidender Bedeutung für eine richtige Diagnose ist fast immer die ausführliche Befragung (Anamnese) des Patienten. Wenn zum Beispiel eine Lungenentzündung nach einer Reise mit Hotelaufenthalten auftritt, kann dies auf eine Legionärskrankheit hinweisen. Beim Abhören (Auskultation) sind Rasselgeräusche zwar nur selten zu hören, dafür ist in der Regel immer eine Klopfschalldämpfung ausgeprägt.

Eine Röntgenuntersuchung  der Lunge kann den Verdacht auf eine Legionelleninfektion erhärten. Im Röntgenbild zeigt sich das so genannte Silhouettenphänomen: In einem frühen Stadium sind zunächst Flecken in der Lunge zu erkennen, die sich später ausweiten und zur Verdichtung ganzer Lungenlappen führen. Ein Ausschluss anderer Arten von Lungenentzündung ist durch das Röntgenbild alleine allerdings noch nicht möglich.

Zur Untersuchung, ob eine akute Infektion mit Legionellen vorliegt, sind vor allem zwei Methoden geeignet: ein Antigen-Nachweis (Immunfluoreszenztest) und die so genannte „Polymerasekettenreaktion" PCR (aus dem Englischen: polymerase chain reaction).

Immunfluoreszenztest
Im Immunfluoreszenztest lassen sich Legionellen-Antigene im Urin, im abgehusteten Schleim (Auswurf) oder im Blut nachweisen. Dies ermöglicht bereits nach wenigen Stunden eine rasche aber nicht besonders zuverlässige Diagnose. Denn selbst ein negatives Testergebnis schließt nicht mit letzter Sicherheit aus, dass nicht doch eine Legionellose vorliegen könnte.

PCR
Die PCR oder Polymerasekettenreaktion (aus dem Englischen: polymerase chain reaction) ist ein verlässliches, aber eher langwieriges Untersuchungsverfahren, um genetisches Material (DNA) von Lebewesen nachzuweisen. Vorkommende Erreger lassen sich so identifizieren. Die Durchführung dieser Methode nimmt etwa einen Tag in Anspruch.

Antikörper gegen Legionellen können erst bis zu zwei Wochen nach der Infektion im Blut gefunden werden. Daher spielt die sonst zur Klärung von Infektionen übliche Antikörperuntersuchung bei der Erkennung der Legionärskrankheit kaum eine Rolle.

Wenn aber ein Patient nicht auf ein verabreichtes Antibiotikum anspricht, muss untersucht werden, ob die Erreger Antibiotikaresistenzen aufweisen. Dazu muss eine Bakterienkultur angelegt werden, was seine Zeit braucht, so dass meistens erst nach einer Woche mit einem Ergebnis gerechnet werden kann. Grundsätzlich ist das Anzüchten von Legionellen aus dem Blut oder aus Gewebeproben der Lunge sehr schwierig und erfordert speziell abgestimmte Nährböden.