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Heuschnupfen

Ursachen

Warum das Auftreten von Allergien in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat, kann man sich derzeit noch nicht schlüssig erklären. Neben genetischen Faktoren kommen für diesen zunehmenden Trend eigentlich nur Veränderungen in den Lebensbedingungen als Ursache in Frage. Dazu zählt paradoxerweise die zunehmende Hygiene, die zu einer völlig neuartigen Beanspruchung des Immunsystems führt. Schließlich war der Mensch über Jahrmillionen gewohnt, auch verderbliche Nahrung zu essen, die mit Bakterien und Pilzen belastet war. Auch seine Umgebung (zum Beispiel das Wohnumfeld) war früher mit mehr Keimen verunreinigt als heutzutage. Andererseits treten heute sehr viel mehr Virusinfekte auf, da infolge der ansteigenden Häufigkeit des Reisens in den letzten 100 Jahren die Kontakte mit fremdartigen Virusstämmen explosionsartig zugenommen haben. Die heutigen, verbesserten hygienischen Verhältnisse haben zwar viele Infektionskrankheiten (wie zum Beispiel Tuberkulose, Pest, Cholera usw.) besiegt, das Immunsystem wird dadurch aber quasi unterfordert, so dass es zu einer Überbewertung anderer Fremdstoffe kommen kann. Das führt dann dazu, dass eigentlich harmlose Stoffe im häuslichen und beruflichen Umfeld Allergien auslösen.

Neben der Hygienehypothese wird auch diskutiert, ob Pflanzen in der Stadt aufgrund des zunehmenden "Stresses" (durch Boden- und Luftschadstoffe, Asphaltversiegelung und Nährstoffmangel) dazu veranlasst werden,  mehr und "aggressivere" Pollen zu bilden, um sich trotz widriger Umweltbedingungen weiterhin fortpflanzen zu können. Möglicherweise würde so die Menge und/oder Stärke der Pollen-Allergene in den Städten zunehmen, so dass immer mehr Menschen überempfindlich auf sie reagieren. Klimatische Veränderungen (wie der Trend zur globalen Erwärmung) könnten ebenfalls eine Ursache für einen veränderten Pollenflug darstellen, da zum Beispiel Blühzeitpunkt und -Dauer der Bäume und Sträucher maßgeblich durch das Wetter beeinflusst werden.