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Bronchitis, chronisch-obstruktive

Medikamentöse Therapie

Zur Behandlung der chronisch-obstruktiven Bronchitis werden im Prinzip die gleichen Wirkstoffe wie bei Asthma bronchiale und COPD eingesetzt, wobei die bronchienerweiternden Mittel allerdings meistens nicht so wirksam sind wie bei Asthma.

Bronchienerweiternde Medikamente

Zu den atemwegserweiternden Medikamenten gehören Beta-2-Sympathomimetika, Anticholinergika und Theophyllin. Sie lösen die Verkrampfung der Bronchialmuskulatur, erweitern die Atemwege und verbessern die Selbstreinigungskräfte der Schleimhaut (mukoziliäre Clearance). Dadurch wird die Atemnot der Patienten gelindert.

Entzündungshemmende Medikamente

Auf inhalierbare Glucocorticosteroide zur Entzündungshemmung (zu denen auch der Wirkstoff Cortison gehört) spricht nur ein Teil der Patienten an; vor allen dingen die mit höherem Schweregrad und häufigen Entzündungsschüben (Exazerbationen). Die Einnahme von Glucocorticosteroid-Tabletten wird wegen ihrer Nebenwirkungen nur kurzfristig empfohlen, etwa bei akuten Verschlechterungen.

Schleimlösende Medikamente

Schleimlösende Medikamente wie Acetylcystein und Ambroxol bewirken oft eine subjektive Besserung, obwohl ihre generelle Wirksamkeit wissenschaftlich noch nicht belegt ist.

Antibiotika

Gegen eine bakterielle Superinfektion werden Antibiotika (Tetracycline oder Cephalosporin-Tabletten) eingesetzt. Spätestens wenn das Sputum (der ausgespuckte Husten-Auswurf) länger als 10 bis 14 Tage durch Eiter gelblich oder grünlich verfärbt ist, sollte auf jeden Fall ein Antibiotikum verordnet werden. Gegen eine Infektion mit Erregern von Haemophilus influenzae, die nicht selten eine (Grippe) komplizieren, ist auch Co-trimoxazol mitunter recht gut wirksam, obgleich es von den Fachgesellschaften nicht mehr offiziell empfohlen wird.

Bei einer chronisch obstruktiven Bronchitis lässt sich die Wirkung von Antibiotika verstärken, wenn kurzzeitig (für etwa 7 bis 10 Tage) entzündungshemmende Steroid-Tabletten eingenommen werden. Diese führen zu einem Abschwellen der Schleimhaut, so dass der ansteckende und Abfallstoffe enthaltende Schleim wieder besser abtransportiert werden kann. Wenn sich der Auswurf während der Antibiotika-Behandlung nach 3 bis 4 Tagen nicht wieder entfärbt, hat das gewählte Antibiotikum offenbar keine Wirkung und sollte durch ein Kombinationspräparat (zum Beispiel ein Makrolid-Antibiotikum kombiniert mit Chinolon oder Amoxicillin kombiniert mit Clavulansäure) ersetzt werden. Falls ein Patient auch auf die zweite Antibiotika-Behandlung nicht anspricht, sollte unbedingt ein Facharzt (Pneumologe) eingeschaltet werden, der neben einer Röntgenaufnahme, einer Lungenfunktionsprüfung eventuell auch eine Bronchoskopie  (Lungenspiegelung) mit Keimbestimmung veranlassen wird.